Dinkel – Bedeutung und Herkunft

Dinkel (Triticum spelta) ist eine alte Kulturform des Weizens und ist botanisch gesehen mit dem heutigen Weichweizen (Triticum aestivum) eng verwandt. Er gehört zu den so genannten „Spelzgetreiden“, das eigentliche Korn ist hierbei von einer Schutzhülle (Spelzhülle bzw. Spelz) umgeben. Diese schützt das Korn vor Schädlingen, Pilzen und Umwelteinflüssen, wodurch das Getreide sehr widerstandsfähig ist. Bevor das Korn weiterverarbeitet werden kann, muss die Schutzhülle zunächst im so genannten „Gerbgang“ entfernt werden.

Wir beziehen uns hier auf das Urkorn des Dinkels, den sogenannten Urdinkel. Hierzu zählen die Sorten „Ostro“, „Oberkulmer Rotkorn“, „Ebners Rotkorn“, „Frankenkorn“ und „Schwabenkorn“.

Grünkern – unreifer Dinkel

Bei Grünkern handelt es sich um Dinkel, den man ca. 2 – 3 Wochen vor der Reife erntet, in der so genannten „Milchreife“. Die Körner sind hierbei noch weich. Das Getreide wird über dem Feuer gedarrt, wodurch die Körner nachreifen, aufgeschlossen und besser verdaut werden können. Dadurch erhält er seinen pikanten nussartigen Geschmack. Außerdem sind die Nährstoffe so sehr gut verfügbar. Grünkern wird des Weiteren nachgesagt, dass er den Stoffwechsel sowie die Nerven und Sinne anregen soll.



Dinkel bietet zahlreiche Vorteile

Dinkel gehört zu den guten Säurebildnern und kann somit eine gesunde, basenüberschüssige Ernährung sehr gut ergänzen. Die Inhaltstoffe können aufgrund seiner guten Wasserlöslichkeit vom Körper schnell aufgenommen werden. Der Körper muss daher weniger Verdauungsarbeit leisten und der Organismus wird somit entlastet.

Er liefert des Weiteren insgesamt mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als Weizen. Beispielsweise enthält Dinkel 130 Milligramm Magnesium pro 100 Gramm, Weizen hingegen nur 97 Milligramm. Dieser Mineralstoff wirkt sich zusammen mit dem Chromgehalt positiv auf das Gemüt aus.

Tryptophan und Tyrosin, zwei Aminosäuren, die für die Serotoninbildung (das sogenannte „Glückshormon“) verantwortlich sind, sind im sogenannten Triticum spelta in hohem Maße enthalten. Dies kann ebenfalls zu einer stimmungsaufhellenden Wirkung führen.

Auch Vitamine sind in größerem Maße vorhanden als im Weizen, vor allem die B-Vitamine B1, B2, B3 und B6. Diese schützen das Nervensystem und kurbeln den Stoffwechsel an. Außerdem ist er reicher an Eiweiß und enthält besonders viele sogenannte BCAA (verzweigte Aminosäuren), die für den Muskelaufbau und Muskelerhalt sehr wichtig sind.

Dinkel ist vor allem auch gut für Leute geeignet, die keinen Weizen vertragen. Er ist vielfältig einsetzbar, entweder gemahlen, geschrotet oder als ganzes Korn. Man kann Ihn entweder für Brot, Klöße, Suppen, Aufläufe oder Teigwaren verwenden.

Ein leckeres Rezept für ein hefefreies Dinkelbrot finden Sie hier.

Am 10. November 2018 in: Dinkel, Ernährung, Getreide von Sarah Appel
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